Gottfried
Ecker
(*1963)(A)

Finne, 2014

Die Edition

  • Titel: Finne
  • Entstehungsjahr/Editionsjahr: 2014
  • Herstellungstechnik: Bronzeguss
  • Originalmedium: Balsaholz
  • Herausgeber: Lorenz Estermann
  • Gießer: Slavko Mikic
  • Auflage: 5 + 1 E.A. + 1 P.P.
  • Gussmedium: Bronze, patiniert
  • Objektmaße: H: 24cm, LxB: 18cm x 21cm
  • Sockel: bemahltes Fichtenholz
  • Signatur und Nummerierung: Unterseite
  • Beigabe: Aquarell "Modellierte Stille"
  • Objektanzahl: 1
  • Lieferumfang: 1 signierter Guss + Zertifikat+ Aquarell

1.550,00

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Seit jeher gill die freie Handzeichnung als unmittelbarster Ausdruck künstlerischen Schaffens. Durch sie gewinnt man Einblick in das Entstehen von Bilderfindungen und in den Ablauf von Schaffensprozessen. Je spontaner jedoch die graphischen Hervorbringungen sind, desto mehr verraten sie auch über die jeweilige Befindlichkeit eines Künstlers.
Gottfried Ecker nimmt für sich die Zeichnung als Instrument der Selbstbefragung in Anspruch. Alles, was er zu Papier bringt, entspringt einem forschenden Dialog mit sich selbst. Er zeichnet Chiffren aufs Papier, Notationen von Empfindungen, Gedankensplittern und Assoziationen. Zwischen den feinen Bleistiftstrichen und den kräftigen Kohleschraffuren entwickeln sich Spannungsräume, emotionell bestimmte Systeme, in denen sich von Ausgewogenheit bis zu bedrohlicher Diskrepanz alle Stimmungsnuancen widerspiegeln können. Dabei ergeben sich auch Affinitäten zur sichtbaren Wirklichkeit, der sich der Künstler – und sei es nur in der Form des flüchtigen Zitates – durchaus nicht zu entziehen versucht.
Eigentlich erscheinen uns Eckers Blätter merkwürdig vertraut. Sein skizzenhafter Duktus formulien sensible Psychogramme, Landschaften aus dem Halb- oder Unterbewußten, in denensich fast immerein labiler Ding-Raum-Bezug erahnen läßt. Doch wie alles, was primär der Intuition entspringt, entziehen sich auch Eckers Bilder der Deskription und der exakten Verbalisierung. In dieser Hinsicht ist unser Künstler Gefühls-Anarchist. Wider den Zeitgeist verweigert er sich dem Rational-Minimalistischen, dem Berechenbaren und damit auch dem Inhumanen. Ecker, fast ein künstlerischer Solipsist, setzt uns seine ureigenste, durch den Zeichenvorgang verschlüsselte Realität vor. Er erzählt von sich und damit vom Menschen. Solche Erzähler sind selten geworden.

Textzitat: Wolfgang Hilger

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Informationen zu Künstler:

1963 geboren in Linz

Studium der Politikwissenschaft und Geschichte in Wien

Lebt und arbeitet in Wien

Info: Basis Wien

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